Squeeze Technik & Beckenbodentraining (Kegel)
Die Squeeze-Techniken (Abdrück-Technik)
Haben Sie die Start-Stop-Technik geübt und können Ihren Orgasmus hinauszögern, sollten Sie eine weitere Methode einüben, bevor Sie wieder richtigen Sexualverkehr mit Ihrer Partnerin haben. Diese Technik hilft Ihnen, Ihr Erregungsniveau während des Geschlechtsverkehrs zu kontrollieren und abzuschwächen.
Squeeze Methode 1
Vor dem Erreichen des Point of no return nimmt Ihre Partnerin den Penis zwischen Ihre Finger (s. Abb. 7).
Der Zeigefinger liegt dabei um die Eichel, der Daumen auf dem „Bändchen“ auf der anderen Seite. Es sollte nun nicht gerieben oder bewegt werden. Die Übung dient nur der Senkung der Erregungskurve. Nun drücken die Finger die Eichel zusammen. Der Druck sollte keine Schmerzen verursachen. Er wird so lange ausgeübt, bis die Erregung nachlässt. Unter Umständen wird der Penis bei der Anwendung der Technik etwas schlaff. Das macht nichts. Es kommt nur darauf an, die Erregung zu senken. Die Harnröhre sollte dabei etwas zusammengedrückt werden.
Squeeze Methode 2
Eine Variation dieser Drucktechnik ist das Pressen des Stegs, der Stelle zwischen Hoden und After (s. Abb. 8).
Diese, schon in Indien (beim Kamasutra) und China zur Steigerung der Dauer des Geschlechtsverkehrs eingesetzte Technik bewirkt eine ähnliche Reaktion des Penis. Die Erregung lässt nach und es kann erneut stimuliert werden. Bevor die Techniken beim Geschlechtsverkehr angewendet werden, ist zu empfehlen, sie zuerst während der Masturbation auszuprobieren um das Gefühl kennen zu lernen und sich damit Sicherheit zu verschaffen. Die stimulierende Hand kann dabei wieder am Penis belassen werden. Mit der anderen Hand wird der Steg gedrückt.
Darauf aufbauend kann die Übung mit der Partnerin geübt werden. Der Mann setzt sich hierzu auf einen Stuhl oder spreizt im Liegen die Beine soweit, dass die Partnerin den Steg gut erreichen kann. Sie unterbricht nun auf Hinweis des Mannes die Stimulation – die Hand kann wieder am Penis bleiben – und drückt solange auf den Steg, bis die Erregung wieder abgesunken ist (s. Abb 10).
Diese Squeeze-Variation bietet sich vor allem später während des Geschlechtsverkehrs an, da der Penis dazu nicht aus der Scheide
herausgezogen werden muss. Eine Hand drückt – während sich die Partner nicht weiter bewegen und stimulieren – auf den Steg und der Mann wartet bis die Erregung nachlässt. Ist die Erregungskurve abgefallen, folgt eine erneute Aufnahme der Stimulation. Durch das Verbleiben des Penis in der Scheide ist es möglich, sofort und ohne Unterbrechung mit dem Verkehr fortzufahren. Ein lästiges Herausziehen und Abdrücken der Stelle, wie bei der ersten Variation kann entfallen. Ein verständnisvoller Partner, der im richtigen Zeitpunkt aufhören kann, ist allerdings Voraussetzung für diese Übung.
Vorbereitung
Beide Squeeze-Techniken sollten während der Übungen der Start-Stop- Technik ausprobiert und gelernt werden, d.h. während der Masturbation. So kann Erfahrung dabei gesammelt werden, welcher Druck und welche Zeitdauer notwendig sind, um die Erregung zu unterbrechen. Eine zu kurze Pause zwischen den Erregungen führt nur zu einem weiteren Anstieg der Erregung und kann Frustration erzeugen. Lassen Sie sich deshalb Zeit und experimentieren Sie mit dieser Technik zuerst alleine und beziehen Sie dann Ihre Partnerin mit ein. Beschreiben Sie ihr das Gefühl, welches Sie empfinden.
Es ist wichtig, dass Ihre Partnerin über Ihre Empfindungen Bescheid weiß, Ihnen nicht aus Versehen weh tut, sondern gefühlvoll zum richtigen Zeitpunkt die richtige Technik anwenden kann. Sagen Sie deshalb rechtzeitig „Stopp!“ und leiten Sie Ihre Partnerin dabei an, die richtigen Stellen zu finden. Führen Sie die fremde Hand und drücken Sie, so dass sie die Intensität des Drucks und die Stelle erspüren kann. Wenn die Erregung durch das Berühren mit der fremden Hand anfänglich zu stark ist, können Sie natürlich auch selbst „squeezen“. Probieren Sie einfach aus, welche Techniken Ihnen am meisten zusagen.
Beckenbodentraining (Kegelübungen)
Das Beckenbodentraining nach A. Kegel Eine weitere Trainingsmethode um das Erregungsniveau abzusenken ist das Beckenbodentraining. Das Beckenbodentraining nach A. Kegel lässt sich als sehr einfach zu trainierende, aber wirksame Methode beschreiben. Ursprünglich wurde die Übung Frauen empfohlen, die unter Inkontinenz litten. Sie konnten durch Stärkung ihrer Beckenbodenmuskulatur ein beschwerdefreies Leben führen. Auch Männer können diese Übungen ausführen und damit das Empfinden für ihren Genitalbereich steigern. Auch eine Kontrolle des Orgasmus ist durch die Ausführung der Übung möglich. Kurz vor dem Orgasmus können die betreffenden Muskelpartien angespannt und der Orgasmus hinausgezögert oder verhindert werden.
Wie funktioniert die Übung?
Beim Wasserlassen können Sie den Strahl ihres Urins willentlich unterbrechen. Genauso wird das Zurückhalten von Stuhl im Darm durch den Schließmuskel möglich. Beide Muskelpartien können zusammen trainiert werden, in dem sie angespannt und wieder entspannt werden. Stellen Sie sich dabei einfach vor, dass Sie auf der Toilette sitzen und ihr Geschäft erledigen würden. Sie spannen unwillkürlich die geforderten Muskelpartien an. Das Vorteilhafte dieser Übung ist, dass Sie sie überall „unsichtbar“ üben können. Sie können also ebenso im Bett wie beim Autofahren oder während Ihrer Arbeit üben, ohne dass davon jemand etwas mitbekommt. Beginnen Sie damit, die Muskulatur für einen kurzen Augenblick etwa 20 Mal hintereinander anzuspannen und versuchen Sie die Spannung anzuhalten, bevor Sie wieder „loslassen“ und erneut anspannen. Üben Sie so oft wie möglich und steigern Sie die Anzahl Ihrer Kontraktionen.
Erfolg stellt sich recht schnell ein. Sie können bald schon 60 und mehr Kontraktionen in Serie ausführen. Ihre Muskulatur wird dadurch trainiert und stabiler. Experimentieren Sie nun wieder beim Masturbieren mit dieser neuen Variation der Unterbrechung. Hören Sie auf Ihre innere Stimme und spannen Sie kurz vor dem Point of no return die Beckenbodenmuskulatur an. Spüren Sie eine Veränderung? Geht Ihre Erregung zurück? Probieren Sie, ob es Ihnen zusagt mehrere Male hintereinander anzuspannen oder ob einige wenige aber lange Anspannphasen den gewünschten Erfolg bringen.
Es ist wichtig, dass Sie diese Selbsterfahrungen machen, um Ihre Reaktionen kennen zu lernen. Sie können nun diese Technik zusammen mit den vorher beschriebenen Techniken anwenden und das Abfallen der Erregungskurve verstärken oder beschleunigen.
Die Stimulation durch den Partner
Die folgenden Übungen sollten Sie erst dann ausführen, wenn Sie im Umgang mit der Start-Stop-Methode und der Squeeze-Technik Übung haben und Ihren Orgasmus damit kontrollieren können. Wandeln Sie die Übungen nun ab: Wenden Sie häufiger die Squeeze-
Technik als die Start-Stop-Methode an. Nach einiger Zeit verzichten Sie ganz auf die Start-Stop-Methode und kontrollieren Ihren Orgasmus nur noch mit der Squeeze-Technik. Sie haben nun schon erreicht, dass Sie Ihren Penis die ganze Zeit über berühren können. Das ist für viele Betroffene bereits ein großer Erfolg.
Beziehen Sie Ihre Partnerin ein und üben Sie so lange, bis sie mit ihr das gleiche Stadium wie beim alleinigen Üben erreicht haben (s. Abb. 10). Die Partnerin sollte den Penis nun über die gesamte Dauer der Stimulation nicht mehr aus der Hand geben und damit die Stimulation unterbrechen. Überlassen Sie die Stimulation des Penis vollkommen Ihrer Partnerin und achten Sie auf Ihr Erregungsniveau. Sind sie fast am Point of no return, sagen Sie „Stopp!“ und Ihre Partnerin sollte nun nicht mehr stimulieren, den Penis aber weiter in der Hand halten und mit der anderen Hand die Squeeze-Technik ausführen (s. Abb 10). Ebenso können Sie den Beckenboden anspannen und so leichter Ihre Erregung senken.
Kommunikation mit dem Partner
Achten Sie auf Ihre Empfindungen. Sie sind es, der die Bewegungen Ihrer Partnerin steuert. Sie müssen sagen, was Ihnen gefällt, und welche Bewegungen Ihnen vielleicht Unbehagen bereiten. Jeder Mann ist unterschiedlich erregbar. Der Penis gehört zu den sensibelsten Organen des Mannes. Welche Regionen an ihm besonders leicht erregbar sind und welche Berührungen unangenehm sind, kann ihre Partnerin nicht erraten. Sprechen Sie während der Stimulation mit ihr. Sagen Sie ihr auch rechtzeitig die Stufe der Erregung an. So weiß sie Bescheid und kann sich darauf einstellen, ihre Bewegung zu reduzieren oder abzubrechen. Ist Ihre Erregung wieder auf niedrigerem Niveau, bitten Sie Ihre Partnerin erneut mit der Stimulation zu beginnen.
Funktioniert das Zusammenspiel der Partner bereits gut, können auch andere Regionen des Körpers mit einbezogen werden. Weisen Sie aber Ihre Partnerin darauf hin, dass die Regionen erst einmal beschränkt sein sollten. Wenn Sie z.B. Streicheln als sehr erregend empfinden, sollte Ihre Partnerin erst einmal darauf verzichten. Auch erotische Laute der Partnerin können einen zusätzlichen Erregungsschub verursachen. Fühlen Sie sich sicherer, können Sie diese Reize in Ihre Sexualität Stück für Stück „einbauen“.
Wichtige Anmerkung
Die Übung führt leichter zum Erfolg, wenn Sie langsam vorgehen. Ein überstürztes Hinzufügen aller gewohnten Reize auf einmal führt meist wieder zu einem vorzeitigen Orgasmus. Geben Sie sich deshalb viel Zeit, d.h. viele Male Sex, während dem sie die Reize immer etwas erhöhen. Rückschläge durch Ungeduld sind sehr frustrierend. Üben Sie deshalb Geduld mit sich. Sollten die Übungen nach mehreren Monaten keine Erfolge herbeigeführt haben, können Sie Medikamente gegen vorzeitigen Samenerguss in Betracht ziehen.
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