Welche Voraussetzungen sind nötig um zu ejakulieren?
Es ist nicht schwer, ejakulieren zu lernen. Für alle, die diese Praxis in ihr Sexleben einbauen wollen, habe ich mir einen Weg ausgedacht, der die Chancen auf einen praktischen Erfolg deutlich erhöht. Letztlich ist dazu nicht einmal ein Orgasmus nötig! Sie können ohne Orgasmus ejakulieren. Alles, was Sie brauchen, ist: einen ruhigen Raum, in dem Sie ungestört sind; einen Spiegel; Ihren Finger und Lust darauf, etwas Neues zu lernen.
Ich habe mit Hunderten von Frauen gesprochen, mit Freundinnen, Bekannten und Kursteilnehmerinnen. Ich habe mich auf Konferenzen und Seminaren mit Frauen unterhalten. Andere haben mir geschrieben, nachdem sie mein Video gesehen haben. Die bemerkenswerteste Unterhaltung war sicher die mit einer Frau, die ich gar nicht kannte; ich traf sie in einer Raststätte an einem einsamen Bergpass. Wir sprachen sehr offen miteinander, bevor wir uns wieder aufmachten und jede wieder allein ihrer Wege ging. In all diesen Jahren habe ich eine Beobachtung gemacht, die bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen hat: Eine positive Einstellung zur Ejakulation ist entscheidend für den Erfolg, wenn wir diese Technik erlernen. Daher geht es in diesem Kapitel zunächst um die geistige und körperliche Bereitschaft zur Ejakulation.
Im Anschluss werde ich Ihnen Schritt für Schritt zeigen, wie Sie Ihren G-Punkt finden und stimulieren können, damit die weiblichen Wasser endlich zu strömen beginnen. Ich stelle Ihnen eine Grundtechnik vor, bei der frau nicht unbedingt zum Orgasmus kommen muss. Sie dient vor allem dazu, Ihnen ein Gefühl für die Zusammenhänge und Mechanismen der Ejakulation zu geben. Glauben Sie mir: Die erste Ejakulation ist ungeheuer aufregend! Diese Übungen bereiten Sie auf Ihren ersten Orgasmus mit Ejakulation vor. Was dabei zu beachten ist, erfahren Sie in Kapitel 5. Kapitel 6 zeigt Ihnen dann, wie Sie Ihre G-Punkt-Erfahrung in die Begegnung mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin einbauen können. Sehen wir also erst einmal nach, was es zu entdecken gibt. Drei „M“ werden uns auf unserem Weg zur Ejakulation begleiten: mentale Einstellung, Muskelstärke und Menstruationszyklus.
Die richtige Einstellung
Unsere Fähigkeit zur Ejakulation hängt vielfach von unserer mentalen Einstellung ab. Es ist ungeheuer wichtig, dass Sie wirklich dazu bereit sind. Meiner Erfahrung nach kann man Frauen im Hinblick auf die Ejakulation in sechs Grundtypen einteilen. Manche repräsentieren einen bestimmten Typ in seiner reinen Form, bei anderen sind die Grenzen nicht so klar zu ziehen. Wo immer Sie sich auch einordnen, vergessen Sie nicht, dass alles, was Sie denken oder empfinden, völlig normal ist. Und außerdem: Ganz gleichgültig, wie Sie im Augenblick über Ejakulation denken: Wenn Sie wirklich lernen wollen zu ejakulieren, dann wird es auch geschehen. Einige wenige Frauen brauchen den Begriff „weibliche Ejakulation“ gleichsam nur aufzuschnappen, schon verströmen sie sich, so als ob sie nur auf die Erlaubnis gewartet hätten. Ihr Beispiel zeigt, dass weibliche Ejakulation einfach sein kann, wenn wir nur fest an diese Möglichkeit glauben. Andere Frauen erinnern sich daran, dass sie früher einmal ejakuliert haben, dass ihnen das jedoch so merkwürdig vorkam, dass sie es künftig tunlichst vermieden und nun vergessen haben, wie es geht. Bei ihren ersten sexuellen Erfahrungen reagierte ihr Körper auf eine Weise, die sie später einfach blockierten.
Der leicht verschwommene Blick, der sich in ihren Augen zeigt, wenn ich darüber spreche, sagt mir, dass sie sich plötzlich wieder erinnern und sich fragen, was wohl aus dem jungen Wesen mit seiner ganz eigenen sexuellen Identität geworden sein mag. Das Beispiel dieser Frauen macht deutlich, dass wir gelernt haben, uns sexuell anzupassen, indem wir unsere weibliche Quelle kontrollierten und den Erguss zurückhielten. Andere Geschlechtsgenossinnen zeigen sich zwar zur Ejakulation bereit, versuchen es auch immer wieder, haben aber einfach keinen Erfolg. Dieser Gruppe würde ich eine Eins in Enthusiasmus und Einsatz geben. Sie bemühen sich aufrichtig und ich empfehle ihnen gewöhnlich, einfach weiterzumachen.
Psychische Barrieren
Einige dieser Frauen sind nicht daran gewöhnt, über ihre sexuellen Erfahrungen zu sprechen und sich mit Sextechniken auseinander zu setzen. Das können Überbleibsel jugendlicher Scham sein, aber auch kulturell bedingte Barrieren, die ihnen nicht erlauben, über ihren Körper zu reden und ihn zu erforschen. Sie – und meist auch ihre Partner – wissen einfach nicht, wie man die Zeichen des Körpers deutet, um ein Höchstmaß an erotischem Feuer zu entfachen. Möglicherweise haben sie auch nie gelernt, wie man dem anderen entsprechende Signale gibt. Sie zeigen, dass mangelnde Vertrautheit mit dem Körper oder mangelndes Geschick bei der Berührung bzw. die Unfähigkeit, darüber zu sprechen, die Fähigkeit zur Ejakulation massiv beeinträchtigen können. Andere Frauen, die grundsätzlich zur Ejakulation bereit wären, haben damit Schwierigkeiten, weil die Themen „Körper“ und „Sexualität“ bei ihnen massiv negativ besetzt sind. In diesem Fall hilft nur die Aufarbeitung der erlebten Traumata.
Ungelöste emotionale oder psychische Probleme
Ungelöste emotionale oder psychische Probleme verursachen tief sitzende Spannungen im Körper, welche die umfassende Entspannung verhindern, ohne die eine Ejakulation nicht möglich ist. Diese Frauen sind ein Beispiel dafür, wie ungelöste sexuelle Probleme oder Unzufriedenheit mit der aktuellen sexuellen Situation in ihrem Leben die Ejakulationsfähigkeit blockieren. Dann gibt es da noch die Frauen, die bereits ejakulieren. Sie freuen sich meist darauf, über ihre Erfahrungen zu sprechen und den ein oder anderen Tipp aufzuschnappen. Diese Frauen macht ihre Erfahrung in den meisten Fällen stolz und glücklich. Sie zeigen, dass es uns Freiheit und Selbstvertrauen schenkt, wenn wir unsere natürliche Ejakulationsfähigkeit zurückerobern.
Und dann gibt es noch jene Frauen, die mich wütend anrufen, wenn ich bei Radiosendungen auftrete und über weibliche Ejakulation spreche. Allein das Thema scheint sie auf die Palme zu bringen. Sie empfinden es schon als Leistungsdruck, dass wir die Möglichkeit haben zu ejakulieren, und lehnen es deshalb vehement ab. In meinen Augen ist diese Reaktion schlichte Verdrängung. Ich kann verstehen, dass sie erschrocken sind, andererseits kann ich nur immer wieder betonen: Weibliche Ejakulation ist eine Erfahrung, die jeder Frau offen steht. Doch bei dieser Gruppe von Frauen wird deutlich, wie Verdrängung, Unwissenheit und innere Widerstände verhindern können, dass dieses positive Erlebnis sich überhaupt einstellt.
Der erste Schritt auf Ihrem Weg zur Ejakulation besteht also darin herauszufinden, wie Sie wirklich zu diesem Thema stehen. Sind Sie „tatsächlich bereit zu ejakulieren“? Ihr Herz wird Ihnen sagen, wie es in Wahrheit um Sie steht. Wenn Sie nicht sicher sind, können Sie den folgenden kleinen Test machen. Geben Sie sich auf jede Frage 1 bis 5 Punkte: 5 Punkte stehen für ein klares Ja, 1 Punkt hingegen für ein ebenso eindeutiges Nein.
TEST: WELCHE EINSTELLUNG HABE ICH ZUR WEIBLICHEN EJAKULATION?
- Ich finde den Gedanken, dass es eine weibliche Ejakulation gibt, angenehm.
- Ich verstehe, dass meine Ejakulationsfähigkeit dadurch beeinträchtigt wird, dass ich mich zurückhalte.
- Ich fühle mich wohl in meinem Körper und berühre ihn gern.
- Ich habe keine Schwierigkeiten, beim Sex zu zeigen, was ich fühle.
- Ich glaube, dass ich ejakulieren kann.
- Ich habe das Gefühl, ich könnte es sehr wohl „einfach fließen lassen“.
- Ich wünsche mir die Freiheit und das Selbstvertrauen, die mir die Fähigkeit zu ejakulieren schenken.
Auswertung:
27–35 Punkte: Sie haben „grünes Licht“.
14-26 Punkte: Tasten Sie sich vorsichtig weiter vor.
7-13 Punkte: Sie warten besser noch ein bisschen.
Wenn Sie „grünes Licht“ haben, dann haben Sie eine offene, vertrauensvolle Einstellung. Wahrscheinlich wird die Ejakulation Ihnen nicht allzu schwer fallen. Wenn Sie zu den „Vortastern“ gehören, sind Sie noch nicht so ganz überzeugt. Ihre Chancen zu ejakulieren stehen quasi fünfzig zu fünfzig, doch Sie werden schon viel dabei lernen, wenn Sie es versuchen. Wenn Sie zu den Frauen gehören, die besser noch ein wenig warten sollten, haben Sie tief sitzende Vorbehalte, die Ihre Ejakulation vermutlich verhindern werden. Vielleicht sind Sie für diese Erfahrung einfach noch nicht bereit. Wenn Sie trotzdem weitermachen, besteht die Gefahr, dass Sie sich frustriert und enttäuscht fühlen, was zusätzliche Probleme beim nächsten Versuch mit sich bringen kann.
Haben Sie sich durch den Test bei „grünes Licht“ oder „Vortasten“ eingeordnet, sollten Sie mit den körperlichen Tests weitermachen, die Sie im Anschluss finden. Gehören Sie zur letzten Kategorie, dann lesen Sie jetzt einfach weiter. Für Sie könnte Kapitel 8 von besonderem Interesse sein. Wenn Sie Widerstand spüren bei der Vorstellung, dass es eine weibliche Ejakulation gibt, lesen Sie am besten das Buch zu Ende und legen es dann zur Seite. Lassen Sie die Informationen ruhig im Verborgenen arbeiten. Und wiederholen Sie den Test später noch einmal. Denken Sie daran: Sie allein entscheiden, ob Sie lernen wollen zu ejakulieren.
Stärke und Elastizität des PC-Muskels
Nun wollen wir herausfinden, ob Sie körperlich fit für die Ejakulation sind. Dazu müssen wir unsere Beckenmuskulatur testen. Ein PC-Muskel (Musculus pubococcygeus) mit gutem Tonus spielt für die Ejakulationsfähigkeit eine wichtige Rolle. Wenn unsere sexuelle Energie frei fließen soll, darf der Muskel nicht zu angespannt oder zu schwach sein, was leider häufig der Fall ist. Als ich noch Strip-Kurse gab, stellte ich mehr als einmal fest, dass viele Frauen nicht einmal einen einfachen Beckenschwung ausführen konnten. Meist ist der Grund weniger die mangelnde körperliche Fitness als die Scham, sich auf erotische Weise zu bewegen. Solche Gefühle beeinflussen natürlich auch den PC-Muskel. Der PC-Muskel verliert seine Kraft, wenn er zu wenig trainiert wird. Wie andere Muskeln bildet er sich in diesem Fall zurück. Eine derartig atrophierte (so der Fachbegriff) Beckenmuskulatur kann viele Probleme verursachen: innere Organe können sich „verschieben“, wie beim Gebärmuttervorfall; es kann zu Schwierigkeiten bei der Geburt, Stress-Inkontinenz und natürlich auch zu mangelnder Orgasmusfähigkeit kommen.
Frauen mit schwacher PC-Muskulatur erfahren schwächere Ejakulationen mit weniger Flüssigkeit. Ein zu stark angespannter PC-Muskel kann auf negative sexuelle Erlebnisse zurückzuführen sein. Leider wird dieser Zustand nur zu häufig chronisch. Eine verspannte Beckenmuskulatur verursacht Menstruationskrämpfe, Trockenheit der Vagina und häufige Infektionen des Vaginal- bzw. Harntraktes. Manchmal glauben die betroffenen Frauen fälschlicherweise, sie hätten Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Da frau mit Hilfe dieses Muskels den Fluss des Ejakulats und die Empfindungen, die der Ejakulation vorausgehen, stoppt, ist eine zu starke Muskelspannung genauso verbreitet wie ein zu schwacher Tonus.
Auch ein verhärteter PC-Muskel kann den Orgasmus beeinträchtigen oder sogar verhindern. In beiden Fällen wird die Blutzirkulation in den Genitalien negativ beeinflusst: Zu starke Muskelspannung schließt das Blut gleichsam aus. Wir können diese Wirkung beobachten, wenn wir unsere Hände zu Fäusten ballen, jetzt treten die Fingerknöchel weiß hervor. Doch auch eine zu schlaffe Muskulatur ist der Blutzirkulation nicht förderlich. Sie führt zu einer mangelnden Versorgung der betroffenen Organe, was auf Dauer Krankheiten verursachen kann. Die Hälfte aller Besuche beim Gynäkologen gehen auf Infektionen der Blase oder des Vaginalbereichs zurück.
20 Prozent dieser Frauen haben chronische Infektionen, was bedeutet, dass die Infektion zwischen drei- und zwölfmal pro Jahr auftritt. Diese hohe Infektionsrate ist meiner Ansicht nach eine Folge der mangelnden Funktionstüchtigkeit des PC-Muskels. Hier genügt es schon, sich dessen bewusst zu werden, und einige einfache Übungen zu machen. So ist Ihr PC-Muskel bald wieder fit. Wie wir mittlerweile wissen, führen ein besseres Körperbewusstsein und tägliche Übungen zu mehr Wohlbefinden. Doch auch wenn Sie sich bereits täglich bewegen und auf Ihre Ernährung achten, sollten Sie vielleicht die Übungen, die dazu dienen, den PC-Muskel zu trainieren, in Ihr Programm aufnehmen. Ein geübter PC-Muskel wird Ihnen helfen, aus Ihrem G-Punkt ein Netzwerk elektrisierender Sinneseindrücke und pulsierender Empfindungen zu machen, die Ihre Wasser zum Fließen bringen.
TEST: WIE STARK UND ELASTISCH IST MEIN PC-MUSKEL?
Die beste Methode, die Stärke Ihres PC-Muskels zu Hause zu testen, ist natürlich, ein Biofeedback Gerät wie das Perineometer zu verwenden. Einige Kliniken und Frauengesundheitszentren stellen solche Geräte zur Verfügung. Manche alternative Kliniken können Ihnen sogar ein Training der Beckenbodenmuskulatur mit speziell auf Sie zugeschnittenen Übungen anbieten. (Lesen Sie in Kapitel 2 nach, wie ein Perineometer funktioniert. Vielleicht kann Ihnen auch Ihre Gynäkologin bzw. Ihr Gynäkologe entsprechende Informationen geben. Da es jedoch eher kompliziert ist, diesen Test durchzuführen, habe ich eine Methode für den Hausgebrauch entwickelt.
Test zur Elastizität des PC-Muskels
Zunächst einmal führen Sie den Finger bis zum ersten Glied in Ihre Vagina ein. (Wenn es sich besser anfühlt, verwenden Sie Gleitflüssigkeit.) Nun ziehen Sie die Vagina rund um den Finger zusammen.
Welche der folgenden Empfindungen ist der Ihren am ähnlichsten?
- Die Vaginalöffnung ist beim Einführen des Fingers sehr entspannt und offen. Ich kann meinen Finger nicht mit dem Muskel umschließen. (1 Punkt)
- Die Vaginalöffnung ist beim Einführen des Fingers sehr entspannt und offen. Ich kann den Muskel zwar um den Finger schließen, aber nicht fest. (2 Punkte)
- Die Vagina schließt sich eng um meinen Finger, ohne angespannt zu wirken. Ich kann meinen Finger mit meinem PC-Muskel umfangen. (3 Punkte)
- Beim Einführen des Fingers fühlt sich die Vaginalöffnung stark angespannt an, doch ich kann den Finger einführen. Wenn ich mit dem Finger gegen die hintere Vaginalwand drücke, entspannt sich die Öffnung. (4 Punkte)
- Die Vaginalöffnung ist sehr angespannt. Ich kann den Finger nicht einführen. (5 Punkte)
Punktzahl für die Elastizität:
1–2 Punkte: schwach
3 Punkte: normal
4–5 Punkte: angespannt
Wie Sie die Stärke und Elastizität Ihres PC-Muskes messen
Sie können auch durch Tasten herausfinden, wie stark und elastisch Ihr PC-Muskel ist. Nehmen Sie hierfür die
Breite der Finger und die Länge der Fingerglieder als Maßstab. Führen Sie diesen Test mehrmals durch. Vielleicht sind die Ergebnisse des ersten Tests nicht eindeutig. Wenn Sie den Test besser beherrschen, wird sich auch das Ergebnis ändern. Ihr Punktwert sollte daher nur als momentaner ungefährer Anhaltspunkt, nicht als für alle Zeit gültig betrachtet werden. Breite der Finger und Länge der Fingerglieder zur Ermittlung der Stärke und Elastizität des PC-Muskels Ermittlung der Stärke und Elastizität des PC-Muskels
PC Muskel finden
Nun testen Sie die Stärke Ihres PC-Muskels. Dazu müssen Sie ihn natürlich erst einmal finden. Der PC-Muskel ist ein ringförmiger Muskel, der die Vagina umschließt. Legen Sie sich auf den Rücken. Stützen Sie sich auf einen Ellbogen auf. Ziehen Sie das gegenüberliegende Knie an (also: rechter Ellbogen, linkes Knie und umgekehrt). Befeuchten Sie Ihren Zeigefinger (mit Gleitmittel, wenn Ihnen das lieber ist). Führen Sie ihn dann bis zum dritten Fingerglied in die Vagina ein. Dort ertasten Sie einen Muskelwulst an der rechten und linken Seite der Vaginalwand. Auch an der hinteren Wand kann man ihn spüren.
Ein Tipp: Stellen Sie sich vor, in Ihrer Vagina würde sich das kreisrunde Zifferblatt einer Uhr befindFinden Sie heraus ob Sie für die Ejakulation bereit sind. Ungelöste emotionale Probleme & der PC Muskel spielen hierbei eine Hauptrolle.en. Die „Zwölf“ liegt in der Mitte der vorderen Vaginalwand, die „Sechs“ hingegen markiert die Mitte der hinteren. Wenn Ihr Finger sich etwa zwei Fingerglieder tief in Ihrer Vagina befindet, sollten Sie den Beckenknochen auf den Positionen „zwei Uhr“ und „zehn Uhr“ gut ertasten können. Der Muskelstrang umfasst die Vagina ein wenig weiter innen, etwa bei einer Tiefe von drei Fingergliedern. Unmittelbar hinter dem Beckenknochen lässt er sich gut erfühlen. Spannen Sie den Muskel an und entspannen Sie ihn dann wieder. So bekommen Sie ein gutes Gespür für den PC-Muskel.
Messen der Breite
Sobald Sie den Muskelring gefunden haben, können Sie messen, wie breit er ist. Nehmen Sie hierfür Ihre Finger. Dann widmen Sie sich weiter der Erforschung Ihres PC-Muskels, wie Sie das mit anderen Muskeln in Ihrem Körper auch tun würden: Massieren Sie ihn, kneten Sie ihn, tasten Sie ihn ab. Ziehen Sie den Muskelring zusammen und spüren Sie dabei mit dem Finger, wie er anschwillt. Achten Sie darauf, wie er sich weitet, wenn Sie sich entspannen, und wie er sich verengt, wenn Sie ihn anspannen. Wie breit ist der Muskel jetzt? Ist der Ring so dünn wie ein Bleistift oder eher so dick wie Ihre drei mittleren Finger? Oder vielleicht irgendwo dazwischen? Wie viele Punkte geben Sie sich für die Stärke Ihres PC-Muskels?
Punktzahl für die Stärke:
ein Finger breit: schwach (1 Punkt)
drei Finger breit: normal (3 Punkte)
zwei Finger breit: angespannt (5 Punkte)
Nun zählen Sie Ihre Punktzahlen aus beiden Tests zusammen.
Auswertung:
2–3: schwach
6: normal
9–10: angespannt
Bei einer Punktzahl um 6 ist Ihr PC-Muskel in Normalform und damit fit für die Ejakulation. Haben Sie mehr als 8 Punkte, ist er vermutlich stark genug für ein Ejakulationserlebnis, aber zu angespannt. Halten Sie die Ejakulation vielleicht zurück? Solange Sie sich nicht richtig entspannen können, bleibt es schwierig für Sie zu ejakulieren. Wenn Sie weniger als 4 Punkte haben, ist Ihre Muskulatur zu schwach und Sie müssen ein wenig trainieren. Wie das geht, erfahren Sie im Anschluss. Egal wie Ihr Test ausgefallen sein mag, von den folgenden Übungen werden Sie in jedem Fall profitieren.
Wenn Ihre Gesamtpunktzahl ergeben hat, dass Ihre Muskulatur sehr schwach entwickelt oder zu stark angespannt ist, können Sie trotzdem versuchen, den G-Punkt zu finden. Allein die bewusste Wahrnehmung, in welchem Zustand sich Ihr PC-Muskel befindet, kann Sie auf dem Weg zur Ejakulation einen Schritt weiter bringen. Stellen Sie dagegen fest, dass es mit der Ejakulation noch nicht so recht klappen will, machen Sie die Übungen einfach ein paar Wochen lang und versuchen dann noch einmal zu ejakulieren.
Übungen für den PC Muskel
Diese Übungen stärken schwache Muskeln und lockern angespannte. Außerdem sorgen sie dafür, dass ein gesunder Muskel in Form bleibt. Es dauert vermutlich etwa ein bis sechs Wochen, bis Sie den Unterschied merken, aber keine Angst: Den PC-Muskel kann man leicht trainieren und der Fortschritt macht sich schon bald bemerkbar.
Übungen für einen schwachen PC-Muskel
Zuerst suchen Sie sich einen Widerstand, gegen den Sie pressen können: einen Dildo, einen langen, „schlanken“ Vibrator oder Liebeskugeln (so genannte „BenWa-Bälle“). Mittlerweile gibt es schon spezielle Instrumente zur Stärkung des PC-Muskels. Eines der besten ist das „Crystal Onyx Vaginal Weight Lifting Egg“ von Nectar Products, das es im San Diego Tantric Workshop gibt. Entworfen wurde es von der Workshop-Leiterin Taylor Lamborne speziell zur Stärkung des PCMuskels. Sie können verschiedene Gewichte daran aufhängen, um Ihre Muskulatur immer mehr zu stärken. (Die Bestelladresse finden Sie unter „Empfehlungen & Tipps“ am Ende dieses Buches.) Führen Sie das Objekt Ihrer Wahl nun in die Vagina ein.
Umschließen Sie es etwa drei Sekunden lang, dann lassen Sie los und entspannen den Muskel drei Sekunden lang. Vergessen Sie nicht: Die Phase der Entspannung ist genauso wichtig wie die der Anspannung, vor allem wenn Sie zu verkrampfter Muskulatur neigen. Achten Sie darauf, weder die Bauchdecke noch die Oberschenkel oder den Po anzuspannen, sondern wirklich nur die Muskeln in der Vagina. Wenn Sie auch die anderen Muskeln anspannen, sollten Sie einen Teil Ihrer Übungszeit dem Bemühen widmen, die Muskelgruppen getrennt voneinander anzuspannen, bis Sie gelernt haben, Ihren PC-Muskel zu kontrahieren, ohne dabei auch den Po oder die Bauchdecke zu bewegen.
Ihr Ziel sind hundert Kontraktionen nacheinander, dreimal täglich, fünfmal in der Woche – und zwar so lange, bis Sie Ihren Finger eng umschließen können. Wenn schon, denn schon, meine Damen! Wenn Ihnen das zu viel ist, machen Sie wenigstens ein paar Dutzend jeden Tag. Das ist besser als gar nichts. Diese Übung lässt sich leicht in den Alltag einbauen, sodass Sie sie auch ohne „Kraftobjekt“ machen können: beim Autofahren, wenn Sie in der Schlange stehen oder Musik hören. Auch Tanzen, vor allem afrikanischer Tanz, Bauchtanz und Striptease, stärkt den PC-Muskel. Und Sex – allein oder mit Partner – nicht zu vergessen!
Übungen für einen angespannten PC-Muskel
Wenn Sie die Spannung an der Vaginalöffnung verringern wollen, sollten Sie sich mit dem „Türöffner“ vertraut machen: Führen Sie den Zeigefinger drei Fingerglieder tief in die Vagina ein und drücken Sie auf den Muskelring an der hinteren Vaginalwand (am „Zwölf Uhr“-Punkt). Tun Sie das mehrmals täglich. Mindestens dreimal pro Woche sollten Sie den Muskelring um Ihre Vagina mit dem Finger massieren, und zwar mindestens einen Monat lang. Wenn Sie spüren, dass Ihre Muskeln sich lockern, sollten Sie mit der Übung nicht gleich aufhören. Machen Sie langsam über einen Zeitraum von drei Monaten immer weniger, bis Sie ganz bei Null angelangt sind.
Bei angespanntem PC-Muskel helfen auch Visualisierungsübungen: Legen Sie sich auf den Rücken. Atmen Sie tief ein und aus. Beim Ausatmen stellen Sie sich vor, dass Ihr Atem bis in Ihren PCMuskel hineinfließt. Begleiten Sie das Ausatmen mit einem Wort, das für Sie Entspannung bedeutet. Machen Sie dies fünfmal hintereinander. Achten Sie dabei auf Ihre Empfindungen. Diese Übung sollten Sie drei Wochen lang einmal täglich machen. Mit der Zeit werden Sie spüren, wie der Muskel sich in immer kürzerer Zeit immer tiefer entspannt. Manchmal macht sich auch die beginnende Erregung dabei bemerkbar. Ein gutes Gleitmittel auf pflanzlicher Basis vereinfacht all diese Übungen. Auf diese Weise können Sie Ihren PC-Muskel aktivieren und sorgen gleichzeitig für ein gesundes Scheidenmilieu. Mit einigen meiner Kolleginnen, die wahre Kräuterhexen sind, habe ich eine Rezeptur für ein gutes Gel zusammengestellt. Sie können es auf meiner Webseite bestellen (siehe unter „Empfehlungen & Tipps“).
Ejakulation und Regelblutung (Menstruation)
An manchen Tagen unseres Zyklus fällt die Ejakulation leichter als an anderen. Gerade für Einsteigerinnen ist es daher wichtig, den richtigen Tag auszuwählen. Die Ejakulation ist am einfachsten während der zwölf Tage vor Ihrer Regelblutung und während der Blutungsphase. Wenn Sie die Blutung hingegen gerade hinter sich haben, ist es besser, ein paar Tage abzuwarten.
Menopause
Kommt Ihre Blutung noch vergleichsweise regelmäßig, gilt das oben Gesagte auch für Sie. Wird sie hingegen unregelmäßig oder bleibt gar monatelang aus, dann sollten Sie die oben genannten Übungen wie empfohlen durchführen. Klappt es trotzdem nicht mit der Ejakulation, mag das daran liegen, dass Ihr Körper wegen der hormonellen Umstellungen im Augenblick dafür nicht bereit ist. Haben Sie die Zeit der Blutungen bereits hinter sich, dann können Sie sich den Übungen ohne jede Einschränkung widmen. Während oder nach der Menopause nimmt die Menge der Ejakulationsflüssigkeit mitunter ab, doch diese Zusammenhänge müssen erst noch geklärt werden. Leider ist die hormonelle Funktionsweise der weiblichen Prostata bislang nur unzureichend erforscht. Auf jeden Fall beraubt die Menopause Sie nicht Ihrer Ejaku la tions fähig keit!
Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft ist es meist einfacher zu ejakulieren. Sie können sich sicher sein, dass es weder Ihnen noch dem Kind schadet.
Empfängnisverhütung
Ob die Einnahme der Pille sich auf die Fähigkeit zu ejakulieren auswirkt oder nicht, wurde bislang nicht erforscht, daher sollten Sie sich an die oben beschriebene Zwölf- Tage-Regel halten. Verhüten Sie hingegen mit einem Diaphragma, sollten Sie wissen, dass dessen Druck auf die Harnröhre das Ejakulat am Abfließen hindern kann. Während der praktischen Übungen sollten Sie also möglichst kein Diaphragma tragen. An diesem Punkt wissen Sie vermutlich schon recht gut über Ihre Ejakulationsfähigkeit Bescheid.
Wenn Sie also beim „mentalen Test“ die Punktzahl haben, die Ihnen „grünes Licht“ bzw. „Vortasten“ signalisiert und wenn Ihre Muskulatur weder zu schwach noch zu angespannt ist, wenn Sie darüber hinaus auch noch in einer förderlichen Phase Ihres Zyklus sind, lesen Sie nun einfach weiter und steigen in die praktischen Übungen zur Kunst des Ejakulierens ein. Wenn Ihre Punktzahl dies nicht erlaubt und Ihr Zyklus zudem in einer eher ungünstigen Phase ist, machen Sie zunächst ein paar Wochen lang Muskeltraining. Lesen Sie weiter, lassen Sie sich jedoch mit den praktischen Übungen noch ein wenig Zeit. Und nun, meine Damen, werden wir uns auf die Suche nach dem berühmten G-Punkt machen.
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